13. Resümee
An seinem Lebensende konnte Laves auf schaffensreiche Jahre zurückblicken. Die Ernennung zum Oberhofbaudirektor 1852 war eine letzte Würdigung zu einer Zeit, als er seinen Zenit längst überschritten hatte. Aufträge für Neu- und Umbauten gingen nun bevorzugt an jüngere Kollegen. Zeitlebens hatte sich seine Position als Hofarchitekt in Hannover schwierig gestaltet. Die Residenzstadt war klein und […]
12. Unbekannte Möbel und Räume
Zweifellos hat sich nur ein Bruchteil der von Laves angefertigten Entwurfszeichnungen und des ausgeführten Mobiliars erhalten. Selbst von den größeren Bauprojekten, wie Leineschloss, Schloss Herrenhausen und Palais von Wangenheim hat jeweils nur eine Handvoll seiner Entwürfe für die Innenausstattungen die Zeit überdauert. Daher lässt sich nur wenig zur Entwurfsfindung und -entwicklung sagen. Allerdings gibt es […]
11. BAUPROJEKTE
Neben herrschaftlich-repräsentativen Bauprojekten in seiner Funktion als Hofarchitekt, stellten sich Laves auch andere Bauaufgaben. So schuf er nicht nur verschiedene Adelspalais in der Residenzstadt Hannover, sondern auch ein bürgerliches Wohnhaus für seine eigene Familie. Stadtplan Hannover (Detail) Basiskarte: Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, Regionaldirektion Braunschweig-Wolfsburg, Wolfsburg Bearbeitung: Diesseits-Kommunikationsdesign, Düsseldorf Bildmaterial: Hubertus Adam, Historisches […]
10. Laves als Ingenieur
An technischen Neuerungen war Laves sehr interessiert, vor allem an den Einsatzmöglichkeiten von Gusseisen. Inspirationen hatte er auf seiner Englandreise 1816 gefunden, in dem Land, in dem die Industrialisierung weit fortgeschritten war. Schon bald darauf verwandte er dieses Material selbst. Mit Laves-Balken ist eine Brückenkonstruktion benannt, die er für seine Erfindung hielt. Dabei handelt es […]
9. Stilfragen: Empire und Biedermeier
Zeremonial- und Festräume in den Schlössern deutscher Fürsten und Könige waren zwischen 1815 und 1840 häufig mit repräsentativem Mobiliar im Spätempire-Stil ausgestattet. Es waren vergoldete, weiß-gold gefasste oder mit Mahagoni furnierte Möbel mit reichem applizierten Bronzeschmuck. Form und Ornamentik lehnten sich an die Antike an. Die Sitzmöbel reihten sich nach französischem Vorbild zumeist entlang der […]
8. Laves als Raumgestalter
Als Hofbaumeister war Laves auch für Entwürfe zu Innendekorationen zuständig. Er hatte Zeichnungen für Wand-, Decken- und Bodengestaltungen, aber auch für Mobiliar, Fensterdraperien, Öfen und Leuchter vorzulegen. Während seiner langen Tätigkeit als Raum- und Möbelentwerfer wurden an Laves vielfältige stilistische Anforderungen gestellt. Klassizistische Formen mit Bezügen zur Antike dominieren sowohl die repräsentativeren Empiremöbel als auch […]
7. London:
Audienzen bei König und Herzog
Laves reiste viermal in dienstlichen Angelegenheiten nach London – 1816, 1826, 1830 und 1834. Hier legte er den königlichen Auftraggebern Umbaupläne zum Leineschloss vor. Bei den teils mehrwöchigen Aufenthalten erkundete er als Architekt und als Tourist London und seine Umgebung. Zudem erhielt er Einladungen von Adolph Friedrich, dem Herzog von Cambridge, der als Generalgouverneur von Hannover […]
6. Laves als Hofarchitekt
Am 4. Mai 1814 wurde Laves vom hannoverschen Hof als Hofbauverwalter angestellt. Seine Beförderung erfolgte schrittweise: vom Bauverwalter zum Baumeister (1816), Hofbaurat (1821), Oberbaurat (1838) und schließlich zum Oberbaudirektor (1852). Die Zuständigkeit für das Hofbauwesen lag seit 1797 beim Oberhofbau- und Gartendepartement. 1832 wurde sie dem Oberhofmarschallamt übertragen. Laves Tätigkeitsfeld umfasste die Aufsicht über sämtliche […]
5. Berlin:
K. F. Schinkel als inspirierender Zeitgenosse
1832 hielt sich Laves für mehrere Tage in Berlin auf. Er besichtigte ‒ teilweise in Gesellschaft seines Architektenkollegen Karl Friedrich Schinkel, dem Oberbaudirektor im Königreich Preußen, ‒ vor allem dessen aktuelle Bauten: die Palais der Prinzen Karl und Albrecht sowie das Alte Museum. Besucht hat er auch ein seinerzeit bekanntes Möbelgeschäft, das Lindemannsche Möbles-Magazin. Laves […]
4. Kassel und Paris:
Der Style Empire
1809 fand Laves Anstellung bei der Königlichen Bauverwaltung in Kassel. Die Stadt war seit 1807 im Umbruch, nachdem Napoleon Bonaparte sie zum Zentrum des neu gegründeten Königreichs Westphalen erklärt und seinen Bruder Jérôme 1807 als dessen König installiert hatte. Dieser sollte das Königreich grundlegend reformieren. Bei den höfischen Bauprojekten zeigte sich fortan ein neuer, aus […]