8. Laves als Raumgestalter

Als Hofbaumeister war Laves auch für Entwürfe zu Innendekorationen zuständig. Er hatte Zeichnungen für Wand-, Decken- und Bodengestaltungen, aber auch für Mobiliar, Fensterdraperien, Öfen und Leuchter vorzulegen. 

Während seiner langen Tätigkeit als Raum- und Möbelentwerfer wurden an Laves vielfältige stilistische Anforderungen gestellt. Klassizistische Formen mit Bezügen zur Antike dominieren sowohl die repräsentativeren Empiremöbel als auch die schlichteren Biedermeiermöbel. Singulär blieben Entwürfe nach ostasiatischen Vorbildern für die Herzogin von Cambridge und von Möbeln aus Hirschgeweih für das Jagdschloss Springe. 

Ab den 1830er-Jahren setzte sich mit dem Historismus ein neuer Stil durch. Vermehrt wurde Bezug auf Formen der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barock genommen. Laves blieb jedoch zeitlebens seiner klassizistischen Prägung treu und überließ die historistischen Entwürfe vor allem seinem talentierten Mitarbeiter Justus Molthan (1805‒1885).

J. H. Wilhelm Kretschmer, Spiegel-Cabinet im Palais an der Leinstraße ‒ Aquarell und Gouache, um 1845; Historisches Museum Hannover
Rosa Zimmer (Diestel-Zimmer) im Leineschloss ‒ Ansichtskarte, um 1920/30; Historisches Museum Hannover
Intarsierte Parketttafeln aus dem Rosa Zimmer (Diestel-Zimmer) im Leineschloss, 1830/33; Historisches Museum Hannover