Eine Reise nach Italien gehörte zum »Pflichtprogramm« für Künstler*innen im 19. Jahrhundert. Auch Laves begab sich auf eine Studienreise, nur wenige Monate nachdem er im Mai 1814 Anstellung als Hofbauverwalter in Hannover gefunden hatte. Besonders einen Besuch Roms hatte er sich bereits länger gewünscht, da er die Stadt als »Königin der Kunst-Städte« empfand. Etliche Bauten waren ihm durch Ansichten aus dem Studium bekannt. Nun konnte er sie vor Ort genauer erkunden und mit Bleistift, Tusche und Aquarellfarben im Bild festhalten.
Die Rezeption antiker Konstruktionsformen und Ornamente sowie solcher der Renaissance in Italien hatte seit dem späten 18. Jahrhundert eine zunehmende Bedeutung – nicht nur in der Architektur, sondern auch im Möbelbau. In den Entwürfen von Laves finden sich vielfach aus der antiken Bauornamentik entlehnte Schmuckformen – wie Lotus-Palmettenfriese, Akanthusblätter und der sogenannte Eierstab.