2. Kassel:
Studium der Baukunst

Als G. L. F. Laves 1788 in Uslar als Sohn eines Pastors geboren wurde, deutete zunächst nichts auf eine Karriere als Hofarchitekt. Maßgeblich befördert hat seine Entwicklung ein Onkel: Heinrich Christoph Jussow (1754–1825). Dieser war nicht nur als Architekt für die Bauprojekte des Hofs in Kassel zuständig, sondern hatte im Jahr 1800 auch die Leitung der Bauabteilung der Kasseler Akademie übernommen. Dort studierte Laves 1804–1807.

Die Ausbildung umfasste viele Stunden Zeichnen von gedruckten Vorlagen und Gipsmodellen. Zu kopieren waren ganze Bauwerke, aber auch Baudetails und Ornamente. Die Antike, die italienische Renaissance, ägyptisierende Motive und der französisch geprägte Frühklassizismus boten einen reichen Formenschatz, an dem sich die angehenden Architekten schulten. Auf diesem Fundament entstanden eigene Entwürfe. Im Anschluss belegte Laves auf Empfehlung seines Onkels noch Vorlesungen in den Naturwissenschaften an der Universität Göttingen.